Was lange währt, wird endlich gut. Seit 2008 (damals noch unter der Ägide der "Kurt Löwenstein Oberschule") versuchten Schulleitung und Sozialpädagogik an der Schule die Einrichtung einer inklusionspädagogischen Schulassistenz, angelehnt an das Modell der "schoolassistents" in den skandinavischen Ländern und Finnland, wozu es zu Austauschbegegnungen in Stockholm (2007) und Turku (2012) kam (zu letzterer s. unter der Rubrik "Internationale Kontakte" auf dieser Netzseite). Auch in diesen Rahmen fielen gemeinsame Besuche von Schulleitung und Sozialpädagogik 2009/2010 in 's-Hertogenbosch, wobei es zu einem intensiven Fachaustausch kam (s.u. EU-Projekte auf dieser Netzseite). Bedauerlicher Weise hörte sich die verantwortliche Bezirkspolitik auf Stadtratsebene die mitgebrachten und auf die Schule 'zugeschnittenen' Ideen zwar an, befand diese für gut und spendete Beifall - zu einer politischen oder gar finanziellen Unterstützung kam es jedoch nicht - was keinen Einzelfall darstellt.
Bereits in der Planungsphase gab es den Kontakt zum "Pfefferwerk Stadtkultur gGmbH", die sich seitdem als verlässlicher Kooperationspartner erwiesen hat. So wurde gemeinsam im Jahr 2013 eine "temporäre Lerngruppe" aus der Taufe gehoben, die innerhalb der folgenden 6 Jahre eine erfolgreiche Arbeit erbrachte, jedoch 2019 aus Mangel an geeignetem Personal wie auch vor dem Hintergrund finanzieller wie struktureller Gegebenheiten ihre Arbeit einstellen musste, zumal zu keiner Zeit die ursprüngliche Konzeption personell wie finanziell unterlegt werden konnte.
Seit Mai 2022 nun gibt es sie: die "inklusionspädagogische Schulassistenz" an der integrierten Röntgen Sekundarschule, wozu es zu einer Kooperation mit der "Schüttstiftung. Viele Generationen. Ein Einklang", der "Pfefferwerk Stadtkultur gGmbH" und dem Förderverein der Kurt Löwenstein Oberschule e.V. (fTdJH) kam. Eine nicht unwesentliche Rolle bei der Vermittlung des Kontaktes spielte hierbei das "Netzwerk Stiftungen und Bildung", dem die Schule und ihr Förderverein seit 2017 als Mitglied verbunden ist und das an dieser Stelle bedankt sein soll.
Am 12. Mai 2022 fand die Einführungsveranstaltung im Beisein aller Projektbeteiligter an der integrierten Röntgen Sekundarschule statt, am 9. Juni die erste konkrete Absprache, die bereits am 23.Juni mit der Aufgabenübernahme seitens des ersten begleitenden Mentors, Reinhard Hübsch, ihre Anwendung erhielt. Zuvor hatte die Inklusionspädagogin Alexandra Kunz ihren Dienst an- und war in diese Arbeit eingetreten.
Frau Kunz
Seit Mai 2022 bin ich als Inklusionspädagogin an der Röntgen-Schule tätig. In meiner Arbeit unterstütze und begleite ich Schüler*innen ab der 8.Klasse, die noch kein 10. Schulbesuchsjahr absolviert haben. Schüler*innen, die aus unterschiedlichen Gründen motivationslos (geworden) sind und sich nur sehr gering auf Schule/Gruppe einlassen können, soll es ermöglicht werden u.a. über Langzeitpraktika in Betrieben / Firmen eine Perspektive zu entwickeln. Über den Weg der Praxis hätten die Schüler*innen die Möglichkeit ihren Schulabschluss zu erreichen. Entsprechend dem Konzept der inklusionspädagogischen Schulassistenz, werden die Schüler*innen ohne theoretische Anforderungen, ab der 8. Klasse:
Seit über 20 Jahren bin ich als Sozialpädagogin tätig und habe in vielen Bereichen der Jugendhilfe gearbeitet. Unter anderem in der Einzelfallhilfe, im Krisendienst des Mädchennotdienstes (JND), in Projekten der Jugendberufshilfe und als Berufseinstiegsbegleiterin an Berliner Oberschulen.
Herr Hübsch
Schülerinnen und Schülern dabei zu helfen, ihre besonderen Fähigkeiten und Stärken zu erkennen, darin sehe ich eine meiner Aufgaben als Mentor. In der Folge sollten wir gemeinsam herausfinden, in welchem Berufsfeld sie diese Eigenschaften besonders gut und erfolgreich praktizieren können. Mein Wunsch ist es, sie dabei derart zu motivieren, daß sie auch bei Rückschlägen immer wieder die Kraft aufbringen, ihr Ziel weiter zu verfolgen.
Aber wir Mentorinnen und Mentoren sollten nicht nur beim Erreichen schulischer und beruflicher Zeile hilfreich sein; wir sollten ihnen zudem Mut machen, Konflikte im Alltag konstruktiv anzugehen; dazu müssen sie die Möglichkeit haben, für ihre Ängste, für Verzweiflung und Wut einen Ansprechpartner zu haben. Mein Wunsch ist es, daß die Schülerinnen und Schüler, die wir betreuen, am Ende der Begleitung durch einen Mentor zu sich gefunden haben – und sich auf den Weg zu einem geglückten Leben machen können.
Wigbert Kreutzberg
Nach dem Chemiestudium habe ich 15 Jahre Verfahren zur Rückgewinnung spezieller Metalle aus verschiedenen Schrotten entwickelt. Die meiste Zeit meines Arbeitslebens war ich im Brandenburger Umweltministerium mit der Organisation der Abfallwirtschaft des Landes beschäftigt. Seit zehn Jahren arbeite ich ehrenamtlich für den Senioren-Experten-Service (SES), einer Gemeinschaftseinrichtung von Wirtschaftsverbänden und Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. In diesem Rahmen begleite ich u.a. auch in dem Programm VerA (Verhinderung von Ausbildungsabbrüchen) Auszubildende, die Probleme bei ihrer Ausbildung haben. Ich bin gern bereit als Mentor mein Fachwissen und meine Lebenserfahrung jetzt an der Röntgen-Schule einzubringen, um Schüler zu unterstützen, die Schwierigkeiten beim Lernen und der Kommunikation mit Lehrern und Klassenkameraden haben.
Jürgen Gressel-Hichert
Im Sommer in Berlin zur Welt gekommen. An der FU Berlin Lehramt Chemie und Biologie, später dann Publizistik studiert.
Radio-Redakteur beim SFB / rbb geworden. Für die Kultur. Feature geschrieben, zuletzt auch Podcast entwickelt. Jetzt rasend langsam im Ruhestand als Schulmediator tätig (bei Seniorpartners in School) und immer noch schreibender Weise unterwegs zwischen Berlin und dem Rest der Welt.
Am 11.11.2022 hatten wir die Gelegenheit unser Projekt „Inklusionspädagogische Schulassistenz an der Röntgen-Schule“ im Roten Rathaus vorzustellen.
Unsere Unterstützer*Innen Frau Schütt (Schütt-Stiftung), Herr Schmid (Mitglied des Kuratoriums der Schütt-Stiftung), Herr Hübsch (Senior Experten Service) und Fr. Kunz (Inklusionspädagogin an der Röntgen-Schule) stellten gemeinsam das Projekt vor.
Hier ein paar Eindrücke vom 13. Berliner Stiftungstag:
Begrüßung durch die Berliner Bürgermeisterin Frau Giffey (v.l.n.r.) Hr. Schmid, Fr. Kunz, Hr. Hübsch Fr. Schütt, Hr. Schmid
Am 10. März 2023 trafen Alexandra Kunz (Inklusionspädagogik an der iRSS) , Wendy Mikrikow (Koordinatorin am Pfefferwerk Stadtkultur gGmbH), Detlef Pawollek
(Schulleiter der iRSS), Christian Malina (Leitung der Projektarbeit an Schulen vom Pfefferwerk Stadtkultur gGmbH) und Paul A. Kleinert (konzeptionelle Sozialpädagogik an der iRSS) einander,
um zum weiteren Weg der inklusionspädagogischen Schulassistenz an der Schule zu beraten, Finanzierungsmöglichkeiten auszuloten, das dem entsprechende Vorgehen zu besprechen und miteinander
abzustimmen. Wir danken der Stiftung Bildung (in persona: Katja Hintze) für die freundliche Unterstützung.
In gut strukturierter und prägnanter Form trug die Inklusionspädagogin Alexandra Kunz (Pfefferwerk Stadtkultur) gGmbH 14. Juni 2023 die Ergebnisse des ersten Jahres der Arbeit der
inklusionspädagogischen Schulassistenz vor, wobei die fachkundigen Zuhörerinnen und Zuhörer der Schüttstiftung , der Generationen Werkstatt, des Fördervereins der Kurt Löwenstein Oberschule, des Kollegiums der integrierten Röntgen Sekundarschule und von Pfefferwerk Stadtkultur gGmbH den Ausführungen aufmerksam folgten, die eine rege Diskussion im Nachgang zeitigten.
Schritte zum "Wie weiter" und zu wünschenswerten Entwicklungen innerhalb des Pilotprojektes wie auch der nachhaltigen Finanzierung fanden ebenso Aufnahme wie die Ausführungen des Seniorpartners Reinhard Hübsch zu seinen Erfahrungen des ersten Jahres der Mit- und Zusammenarbeit an der Schule.
Am 16ten Oktober 2023. sind die projektverantwortlichen Menschen zum Schuljahresbeginn zusammengesessen und berieten zur aktuellen Lage, den anstehenden Aufgaben und deren Verteilung.
Am 31.01.2024 fand die turnusgemäße Teambesprechung zwischen Herrn Kreutzberg (Mentor-SES), Herrn Hübsch (Mentor-SES), Herrn Kleinert (Sozialpädagoge an der Röntgenschule) und Frau Kunz (Inklusionspädagogische Schulassistenz an der Röntgenschule) statt..
Zum 2. Halbjahr tauschten sich die Akteure über anstehende Aufgaben aus.
16. Oktober 2023
Am 14ten November ist Anja Dehghan von "The Duke of Edinburgh's International Award" an der Schule. Es geht um die Arbeit mit den Jugendlichen, denen ansonsten wenig Möglichkeit und Raum geboten wird, sich zu entwickeln, und die der sozialen 'Zurüstung' bedürfen, da sie ansonsten in der Regel in "Verschiebebahnhöfen" landen. Die Inklusionspädagogin Alexandra Kunz und der für kulturelle Bildung an der Schule zuständige Paul Alfred Kleinert sind die Gesprächspartner.
Auch dieser Kontakt entstand via Netzwerk Stiftungen und Bildung.
Am 7ten Dezember 2023 kam es zu einem weiteren Austauschtreffen zum Pilotprojekt der inklusionspädagogischen Schulassistenz an der Schule mit der Begründerin der Schüttstiftung "Viele Generationen. Ein Klang", Ute Schütt, und Andreas Schmid von der Generationen Werkstatt in Zusammenarbeit mit SIS, an der neben der die Arbeit leistenden Alexandra Kunz auch die Schulleitung, vertreten durch Detlef Pawollek, die Vertreter der Pfefferwerk Stadtkultur gGmbH, Wendy Mikrikow und Christian Malina sowie der für die konzeptionelle Sozialpädagogik an der Schule zuständige Paul A. Kleinert teilnahmen. Die Ausrichtung des Projektes wurde besprochen, die bislang geleistete Arbeit gewürdigt und die Fokussierungen geschärft. Dank geht an die Stiftung und den Förderverein der Kurt Löwenstein Oberschule e.V. für die verlässliche Finanzierung des Pilotprojektes.
Am 18ten Juni 2024 kam es zur regelhaften halbjährlichen Auswertungsrunde der Miarbeiter von Schule und Anstellungträger mit den Senioren, wovon einer erkrankt war.
Zur Debatte standen der zugehörige Erfahrungsaustausch, die in der Arbeit enthaltenen 'Stolpersteine', organisatorische Fragen sowie der Stand der Dinge.
Am 19ten Juni 2024 trafen sich Vertreterinnen und Vertreter der Schüttstiftung, der Generationen Werkstatt, des Fördervereins der Kurt Löwenstein Oberschule mit den zuständigen Mitarbeitern der integrierten Röntgen Sekundarschule und der Schulleitung derselben beim Anstellungsträger Pfefferwerk Stadtkultur gGmbH mit den dortigen Mitarbeitern auf dem Pfefferberg im Rayon Berlin Prenzlauer Berg.Hierbei ging es um den regelhaften Fachaustasch und einen Rückblick auf die gesamte Zeit der Arbeit miteinander, wobei ein (überwiegen positives) Fazit gezogen wurde. Alexandra Kunz hatte eine (beeindruckende) interne Evaluation vorbereitet, zwei der
involvierten Senioren berichteten zudem von den ihrersets gemachten Erfahrungen.
Am 16.07.2024 trafen sich zum gemeinsamen Austausch die Schulleitung des OSZ-Kraftfahrzeugtechnik sowie die Schulleitung der Röntgen-Schule. Frau Kunz (Inklusionspädagogin der Röntgen-Schule)
stellte das Projekt Inklusionspädagogische Schulassistenz sowie die Jahresergebnisse vor. Gemeinsam mit den Schulleitern Herr Rahmig (OSZ-KFZ), Herr Pawollek (Röntgen-Schule), Fr.
Endter (Abteilungskoordinatorin ; OSZ-KFZ), Frau Beck
(Beratungslehrerin und Koordinatorin Inklusion; OSZ-KFZ) tauschten sich die Beteiligten über die Inhalte und Erfahrungen des Projektes aus.
Am Eingang des neuen Schuljahres fand am 10ten Oktober eine weitere turnusgemäße Teambesprechung zwischen Frau Kunz (Inklusionspädagogische Schulassistenz an der Röntgenschule), Herrn Kreutzberg (Mentor-SES), Herrn Hübsch (Mentor-SES), Herrn Kleinert (Sozialpädagoge an der Röntgenschule) und Frau Mikrikow (Trägerkoordinatorin von Pfefferwerk Stadtkultur gGmbH) statt.
Am 14ten November 2024 kam es an der Fritz-Karsen-Schule zum Fachtag der Psychotherapeutenkammer Berlin, an dem auch zahlreiche Lehrkräfte und Sozialpädagogen aus Schulen teilnahmen. Das zu Grunde liegende Thema des Fachtages waren der "Lebensraum Schule" und die derzeitige mentale Lage von Kindern und Jugendlichen in Berlin und Deutschland.
In Folge das Programm des Fachtages.
Zur Veranstaltung der Berliner Psychotherapeutenkammer "Lebensraum Schule" wurde in Berlin-Neukölln geladen. Hier kamen auch Konzepte und Perspektiven künftigen therapeutischen Arbeitens zur Sprache, wovon in Folge unter "Inklusion macht Schule" ein bereits existierender Ansatz nachzulesen steht.
Ansprechpartnerin:
TextVivantes Klinikum im Friedrichshain
Sozialpädiatrisches Zentrum
Landsberger Allee 49
10249 Berlin
diemut.geigenmueller@vivantes.de
Tel.: (030) 130 23 1914
Unter dem Titel "Inklusiv bergauf oder inklusiv bergab" gab der Schulleiter der integrierten Röntgen Sekundarschule von Berlin-Neukölln (mit Treptower Standort, Detlef Pawollek, eine kritische Hinterfragung bisher gängiger Praktiken im Schulsystem und Vorschläge zu einer möglichen künftigen Arbeitsgrundlage. Verschiedene Versuche und Projekte, dem derzeitigen Dilemma zu begegnen wurden an der Schule etabliert oder versucht; auch zu den daraus gewonnenen Einsichten sprach Detlef Pawollek. Auszüge in Folge unter "Inklusion".