Förderverein

Förderverein der Kurt-Löwenstein-Oberschule e.V.

– eine rückblickende und zusammenfassende Betrachtung der bisherigen Arbeit

 

 

Im Folgenden sind die wichtigsten Stationen einer begleitenden Schulsozialarbeit, Ganztagsbetreuung und Mittagsversorgung durch den Förderverein der Kurt-Löwenstein-Oberschule e.V. dargestellt.

November 2001:

Studientag in Brandenburg – Gründung der Arbeitsgruppe Schulklima. Diese wird die zukünftige Schulsozialarbeit der Kurt-Löwenstein-Schule prägen.

Dezember 2001:

Erste Gespräche mit dem DPW ( Paritätischen Wohlfahrtsverband) in Person von Herrn Dr. Löhnert; Ziel: Aufbau einer Schulsozialarbeit

März 2002:

Erstes gemeinsames Gespräch mit Herrn Dr. Löhnert (DPW) und Herrn Dr. Sprenger (Tandem BQgmbh); Ziel: Zusammenarbeit

Mai 2002:

Entwurf eines Konzeptes von Seiten der Schule im Hinblick einer Schulstation; Gespräche mit Herrn OSR Seidel und Herrn Dr. Hübner der Senatsverwaltung

Mai 2002:

Anfrage beim JA-Neukölln hinsichtlich einer Maßnahmenbündelung an der Kurt-Löwenstein-Schule wird abgelehnt

Juni 2002:

Überarbeitung des Konzeptes der Kurt-Löwenstein-Schule durch den DPW und Tandem (1. Fassung)

Juni 2002:

Konzept Network-Löwenstein (2. Fassung) mit einem sozialraumorientierten Ansatz liegt vor

August 2002:

Antrag auf Zuwendungen bei der Jugend- und Familienstiftung des Landes Berlin durch Tandem wird abgelehnt

September 2003:

Umsetzung des Trainingsraumkonzeptes in angrenzenden Räumlichkeiten der Schule; Ziel: Reintegration verhaltensauffälliger Schüler

Dezember 2003

Beginn der sozialpädagogischen Schuldistanzierten- und Gemeinwesenarbeit an der Schule

März 2004:

Der Förderverein wird Mitglied im DPW, Teilnahme am Arbeitskreis ´Schulsozialarbeit´ des DPW

März 2004:

Das I. LOS-Schulprojekt an der KLO bis 30.06.04 wird durchgeführt. Ziel: Schuldistanziertes Verhalten verhindern

Mai 2004:

Kooperation zwischen der KLO und der ZEH/FU Berlin im Bereich Wassersport (Herr Rügemer); Ziel: Erlebnisorientiertes Sportangebot

August 2004:

Seit dem Schuljahr 2004/2005 Kooperation mit dem Lokalen Beruflichen Orientierungszentrum (LBO), Angebot einer vertieften Berufsorientierung

Oktober 2004:

Das II. LOS-Schulprojekt bis 31.01.2005 wird durchgeführt

März 2005:

Antrag auf Zuwendung nach der VV-SozStadt seitens des Fördervereins wird eingereicht.

April 2005:

Der Förderverein der Kurt-Löwenstein-Oberschule e.V. erhält die Anerkennung als bezirklicher Träger der freien Jugendhilfe

April 2005:

Das III. LOS Schulprojekt bis 22.06.05 wird durchgeführt

August 2005:

Im August 2005 wird mit Hilfe des Quartiersmanagements Schillerpromenade mit der Schulsozialarbeit begonnen. Das erste Projekt, in dem Herr Kleinert arbeitet, endet am 31.12.2005.

Januar 2006:

Das Quartiersmanagement unterstützt die Finanzierung der Schulsozialarbeit mit den Schwerpunkten Schuldistanziertenarbeit und sozialraumorientierte Gemeinwesenarbeit für zwei Jahre bis ende 2007

Mai 2006:

Die Schule wird in das Programm Schulsozialarbeit an Berliner Hauptschulen aufgenommen und ein weiterer Mitarbeiter durch das SPI finanziert.

Die Schulleitung der Kurt-Löwenstein-Schule wird gleichzeitig Mitglied des Beirates für die Begleitung der Schulsozialarbeit an Berliner Hauptschulen.

Juli 2006:

Die Idee der Löwen-Tower-Gruppe wird geboren. Dahinter steckt der Versuch, die Schüler der Schule mit gemeinwesen- oder sozialraumorientierten Angeboten in Kontakt zu bringen.

August 2006:

Das Quartiersmanagement Schillerpromenade unterstützt die Arbeit der Löwen-Tower-Gruppe finanziell, um Sachmittel bereitstellen zu können.

September 2006:

Die aufsuchende Elternarbeit wird gemeinsam mit der Tandem BQG und Frau Aslan als Mitarbeiterin begonnen. Sie wird mit der Unterstützung des Quartiersmanagement Schillerpromenade aus Mitteln der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung bis zum Ende des Jahres finanziert.

Februar 2007:

Die aufsuchende Elternarbeit kann mit Hilfe der finanziellen Unterstützung des Jugendamtes bis zu den Sommerferien weitergeführt werden.

August 2007:

Der Beirat des Quartiersmanagements Schillerpromenade stimmt der Übergangsfinanzierung der aufsuchenden Elternarbeit bis zum Ende des Jahres zu. Die Entscheidung wird vor dem Hintergrund getroffen, dass der Paritätische Wohlfahrtsverband die Finanzierung der aufsuchenden Elternarbeit für 2008 zugesagt hat. Das Quartiersmanagement sichert damit die Kontinuität der Elternarbeit an der Schule ab.

Januar 2008:

Die Elternarbeit kann durch die Unterstützung des DPW an der Kurt-Löwenstein-Schule fortgesetzt werden.

August 2010:

Die Kurt-Löwenstein-Schule und die Röntgen-Schule fusionieren zur Integrierten Sekundarschule und beginnen im Schuljahr 2010/2011 am neuen Standort in der Wildenbruchstraße 53.

August 2010:

Der Förderverein übernimmt die Trägerschaft für die Ganztagsbetreuung an der Röntgen-Schule und kooperiert mit

- Tandem BQG

- Cabuwazi

- Musikschule Neukölln

August 2011:

Der Förderverein übernimmt die Cafeteria und Mensa der Schule. Er schließt einen Pachtvertrag mit dem Bezirksamt und beschäftigt einen erfahrenen Koch und 3 Mütter für die Bereitstellung der Mittagsversorgung.

Das Quartiersmanagement Schillerpromenade in Person von Frau Schmiedeknecht und Frau Casodino hat - wie man den Stationen entnehmen kann - aktiv die Schulsozialarbeit der Kurt-Löwenstein-Schule seit 2005 unterstützt und mitgestaltet. Dies hat dazu geführt, dass die im Vorfeld formulierten Ziele als auch geleisteten Arbeiten in diesem Bereich initiiert oder fortgeführt werden konnten. Des Weiteren hat das Quartiersmanagement damit dazu beigetragen, die Schulsozialarbeit an der Kurt-Löwenstein-Schule zu festigen und auszubauen noch bevor sie von der Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung an Berliner Hauptschulen politisch etabliert wurde.

 

Dies ist wesentlich, denn die Erfahrungen, die wir aufgrund des zeitlichen Vorsprungs an unserer Schule dadurch sammeln konnten, trugen dazu bei, dass das Ansehen der Schule im Allgemeinen und die Arbeit des Fördervereins im Besonderen auf Berliner Ebene Anerkennung findet. Der Besuch des damaligen Bildungssenators Böger dokumentiert dies.

 

Weiterhin wurde die Schulleitung der Kurt-Löwenstein-Schule Mitglied des Beirats des Programms Schulsozialarbeit an Berliner Hauptschulen (aktuell Jugendsozialarbeit an Schulen) und hatte auch Gelegenheit, gemeinsam mit den Mitarbeitern des Fördervereins auf Fachtagen die geleistete Arbeit anderen Schulen vorzustellen. Doch nicht nur die Außenwirkung der Schule ist in diesem Zusammenhang erwähnenswert, sondern auch das veränderte Schulklima bzw. die veränderte Schulkultur.

 

Das Quartiersmanagement hat mit seiner zurückliegenden Arbeit bzw. Unterstützung für Kontinuität gesorgt und damit einen wichtigen Beitrag für einen innerschulischen Reformprozess geleistet, in dessen Mittelpunkt ein friedlicher, auf Werte und Normen ausgerichteter Umgang steht. Wie man den o.g. Stationen deutlich entnehmen kann, sind Veränderungen - egal welcher Natur- nur über einen längeren Zeitraum möglich und dann auch erkennbar. Mikroprojekte sind sicherlich hilfreich, um etwas in Gang zu setzen, etwas zu begleiten, Veränderungen im Sinne einer überdauernden Verhaltensänderung oder eines neu organisierten Sozialraumes erreicht man damit jedoch nicht.

 

Eine Schule ist Teil eines Sozialraumes und färbt so auch auf den Sozialraum ab. Ein gutes oder schlechtes Image einer Schule ist für den Kiez von erheblicher Bedeutung. Jene Schüler, die das Schulklima prägen, prägen auch den Kiez. Ich erwähne dies vor dem Hintergrund, dass Unterstützungen wie wir sie von Quartiersmanagement Schillerpromenade erhalten haben und auch gegenwärtig erhalten von Kritikern als subventionierte Bildungspolitik betrachtet wird. Ich teile diese Auffassung nicht. Aus meiner Sicht leistet das Quartiersmanagement damit eine kiezorientierte Integrationspolitik, wie sie besser nicht sein kann. Schule ist ein Ort, der lediglich temporär von jenen Menschen genutzt wird, die auch temporär einen Spielplatz oder eine Parkanlage nutzen. Die Schulsozialarbeit der

Kurt-Löwenstein-Schule hat immer das Gemeinwesen bzw. den Kiez im Blick und sieht sich lediglich an der Schule verortet.

 

Resumee

Der Förderverein hat mit seiner Arbeit im Rahmen der Schulsozialarbeit sichtbare Spuren hinterlassen.

Erkennbar ist dies an folgenden Phänomenen:

- Zerstörungen im Schulgebäude finden nicht mehr statt.

- Die Schülertoiletten wurden mit Seifenspender und Toiletten-Duftsteinen ausgestattet.

  Das Nachfüllen wird von den Schülern selbstständig organisiert.

- Die Zahl der Gewaltvorfälle (körperliche Auseinandersetzungen) unter Schülern hat deutlich abgenommen und ist als gering zu bezeichnen.

- Die Zahl der Beschwerden von Anwohnern der Schule hat ebenfalls deutlich nachgelassen.

- SV-Sitzungen und damit eine aktive Arbeit mit der Schülervertretung findet monatlich statt

- Schüler nehmen freiwillig außerschulische Angebote an (türkischer Tanz, Musik, Sport, Rollstuhlschiebekurs etc).

- Eltern erscheinen zu Schulfesten und nehmen an regelmäßigen Angeboten der aufsuchenden Elternarbeit (Frühstück, Gartenarbeit) teil.

- Offene Sprechstunden der Schulsozialarbeit werden von hilfesuchenden Eltern in Anspruch genommen.

- Ausrichtung von Schul- und Sportfesten

 

Diese und weitere Aspekte des Schulalltages entscheiden letztlich über die Schulkultur einer Schule. Aus schulischer Sicht bedeutet eine erfolgreiche Kooperation eine verlässliche Zusammenarbeit, die von Kontinuität gekennzeichnet ist und sich hinsichtlich der Ziele und Inhalte gewinnbringend in den schulischen Alltag integrieren lässt. Sie sollte Ausdruck einer wechselseitigen Beziehung sein, bei der beide Seiten voneinander profitieren.

 

Wir können von einer fruchtbaren Kooperation sprechen, da die gemeinsame Arbeit zu einer sozialen Stabilisierung der Schüler und deren Familien beiträgt. Dies wirkt sich wiederum positiv auf den Kiez bzw. das Gemeinwesen aus Schulsozialarbeit ist letztlich eine Gemeinwesenarbeit aus dem Blickwinkel von Schule und auch für ein Quartiersmanagement wertvoll. Im Idealfall entsteht für Schule so die Gelegenheit – insbesondere in einem Sozialraum mit einem hohen Anteil an benachteiligten Jugendlichen mit Migrationshintergrund - mit Hilfe einer verlässlichen Netzwerkarbeit an gesellschaftlichen Entwicklungen im Bezirk teilzunehmen und damit gestaltend einzugreifen.